Spontaner Start beim Stubai K31 – 31 Kilometer und 2690 Höhenmeter Uphill und 720 Höhenmeter Downhill Start in Neustift im Stubaital über die Mutterberg Talstation Stubaier Gletscher (1746m) und Dresdener Hütte (2306m) bis hinauf zur Eisgrat Bergstation (2960m). Ich hatte großen Respekt vor dieser Strecke. Nie zuvor bin ich so viele Höhenmeter am Stück gelaufen und Ewigkeiten auch keine 30km. Ich lebe mittlerweile mehr nach dem Motto- kurz und intensiv und wenig Laufkilometer 😉 Somit war dieser zweite Traillauf-Wettkampf und erste in diesem Jahr – etwas ganz Neues und ich wusste nicht recht was mich erwartet, aber das Wetter war genau nach meinem Gusto und wie ich es liebe, sonnig und schön warm. Der erste Teil der Strecke zog sich und war recht zäh für mich. Hier ging es immer wieder steil bergauf und wieder bergab und ich hab nicht so einen guten Rhythmus gefunden. Ich konnte schon früh nach Km 6 die Führung übernehmen, die ich dann natürlich auch nicht mehr abgeben wollte, was einen aber immer zusätzlich unter Druck setzt zumal ich damit gar nicht gerechnet habe und ich auch nicht wusste, was mich auf der Strecke noch genau erwarten würde. Leider bin ich anfangs noch zweimal gestürzt und habe mir schön den Ellenbogen und das Schienbein aufgeschlagen, aber dank des Adrenalins bekommt man das ja meist gar nicht mit, was da genau blutet und wehtut.😉Erst im zweiten Teil ab KM 23,5 wo es dann schön technisch auf 7km und 1200hm über Trails im zick zack und auch über Schneefelder nur noch steil in die Höhe ging habe ich mich richtig wohlgefühlt und es hat echt Spaß gemacht. Was mir auch noch mal einen schönen Push gegeben und mich beflügelt hat, dass ich an den letzten beiden Verpflegungsstationen meinen Ehemann Adam gesehen habe, das hatte ich nach dem kleinen Tief doch gebraucht und ich mich auch gut mit Gel und Cola verpflegen konnte. Krönender Abschluss war der Schlussanstieg die Skipiste im Schnee zum Ziel der Gletscher-Bergbahn. Ich bin immer noch sprachlos, dass ich die Strecke nach 4:03 Stunden als Siegerin der Frauen und Gesamtfünfte beenden konnte. Insgesamt war es ein sehr tolles und intensives Erlebnis, mein Körper hat sich auch später und in den Tagen danach sehr gut angefühlt, kein Muskelkater und Müdigkeit und dafür bin ich einfach nur dankbar und es zeigt sich, dass ich mich gut eingeteilt habe, nach Gefühl gelaufen bin und den Körper nicht zu sehr an seine Grenzen gebracht habe. Man setzt sich in so einem Rennen viel mit sich selbst auseinander, hat Höhen und Tiefen, findet mal nicht den Rhythmus und zweifelt das ein oder andere mal, aber davon lasse ich mich nicht mehr unterkriegen, weil ich mich und meinen Körper sehr gut kenne und weiß, dass ich meinen Flow nach einem Tief immer wiederfinde und es immer wieder bergauf und letztendlich ins Ziel geht. Mein großer Anker ist hier immer mein liebster Ehemann und Trainer Adam, auf den ich mich am meisten im Ziel freue und das führe ich mir in schlechten Phasen immer wieder vor Augen, er steht da und wartet auf dich und nimmt dich einfach in den Arm, das ist mit das schönste Gefühl im Ziel, neben dem Gipfelglück natürlich- zumindest bei den Berg- und Trailläufen 😉 Ich kann jedem nur raten probiert mal so etwas aus, setzt euch neue Ziele und Herausforderungen, seid offen für Neues und auch wenn es im Training oder Rennen schwerfällt weiterzumachen, es lohnt sich nicht aufzugeben, der Flow kommt zurück und irgendwann ist auch der längste Anstieg oder Berg zu Ende und man erreicht den Gipfel und das ist doch das schönste Gefühl 😊 Ihr werdet euch selber ganz neu kennenlernen!