- Chronik -

Von 1982 bis 1995
Im Jahr 1982 wird die Leichtathletiklaufgruppe wieder ins Leben gerufen. Die Wiederbelebung der Leichtathletik betreiben in erster Linie: Hans-Dieter Schotten, Karl Scheuring, Harald Ager, Sepp Sedlbauer, Edi Kornprobst, Hias Lederer und Hannelore Schiller. Hans-Dieter Schotten wird neuer Abteilungsleiter und belebt mit seinen Mitstreitern sehr bald die örtliche Laufszene.

Im Jahr 1983 nimmt die Laufgruppe bereits an 70 Veranstaltungen teil. Es zeichnet sich eine gewisse Reisefreudigkeit ab. In verschiedenen Gruppen wird bereits gemeinsam trainiert. Erste Erfolge stellen sich ein. 1984 wird weiter fleißig trainiert. Die Veranstaltungen rund um Rosenheim werden fleißig besucht und ab und an finden sich einige unserer Mitglieder auf dem Siegertreppchen.

1985 findet die erstmalige Durchführung des Naturlaufs (15,4 km) rund um den Simssee statt. 27 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wagen sich auf die Strecke. Organisator ist Karl Scheuring, der seither an allen diesen Läufen organisatorisch und läuferisch mitwirkt. Da der Lauf auch als Vereinsmeisterschaft gewertet wird, kommt ein Großteil der Starterinnen und Starter aus der neuen Abteilung. Vereinsmeisterin bei den Damen wird Christa Pledl, ihr folgt Irmgard Pledl auf Platz 2. Bei den Herren holt sich Sepp Sedlbauer den Vereinsmeistertitel, ihm folgen dichtauf Karl Scheuring und Matthias Lederer. Hannelore Schiller wird 14. bei den Europameisterschaften im Crosslauf der Postsportvereine in Sion in der Schweiz. Erstmals wagen sich die Aktiven auch an die Deutschen Seniorenbestenkämpfe im 25-km-Lauf, die Deutsche Marathonmeisterschaft in Frankfurt und die Bayerischen 25-km-Meisterschaften heran. Sie müssen noch Lehrgeld bezahlen und belegen Plätze in der zweiten Teilnehmerhälfte. Erste Erfolge im Marathon zeichnen sich ab: Sepp Sedlbauer wird 11. in der M 30 und Karl Scheuring kann den 14. Platz in der M 45 bei den Bayerischen Meisterschaften belegen. Bei den Oberbayerischen Seniorenbestenkämpfen werden Plätze zwischen 3 und 7 belegt. Karl Scheuring erreicht bei den Niederbayrischen 10-km-Meisterschaften den ersten Platz in der M 45. Es werden auch wieder Vereinsmeisterschaften (1 500 m, Dreikampf, 5 000, Halbmarathon, 25 km, Crosslauf und Berglauf) für Frauen und Männer durchgeführt. 1985 ist auch das Gründungsjahr unserer Vereinsbestenliste, die seither Jahr für Jahr neu aufgelegt - und auf Grund der zunehmenden Erfolge - immer umfangreicher wird.

1986 ist die Laufabteilung bereits auf 30 Mitglieder angewachsen. Ein Lauftreff jeden Montag am Vereinsheim wir eingeführt. Das Wettkampfgeschehen hat sich auf Straße, Bahn, Cross und Berglauf ausgeweitet. Erfolgreichste Athletin ist Hannelore Schiller mit vielen Spitzenplätzen bei den Bezirksmeisterschaften, Oberbayerischen Seniorenmeisterschaften und Kreismeisterschaften. Plätze zwischen zwei und drei belegen: Hans Zagler, Rainer Goldschalt, Peter Schindecker, Karl Scheuring, Heinz Rasp. Hannelore Schiller gewinnt den Simsseelauf mit neuem Streckenrekord. Unsere Aktiven starten nun auch z.B. in Essenheim bei Mainz, Tirol, Hamburg, Salzburg und in Florenz. Die Vereinsbestenliste wird bereits umfangreicher. Vom 75-m-Sprint bis zum Marathon werden Wettkämpfe absolviert. Es gibt den ersten Vereinsrekord einer Marathonmannschaft unter 9 Stunden: Karl Scheuring 2:58.22 - Hias Lederer 2:59.43 - Hans Zagler 2:59.49 beim München-Marathon.

1987 hat der Simsseelauf bereits 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer und ist fester Bestandteil im Terminkalender. Bei den Kreiswaldlaufmeisterschaften werden viele Plätze bei den TOP 6 belegt, ebenso bei den Stadtmeisterschaften im Straßenlauf und den Bezirksmeisterschaften der Postsportvereine. Elf Männer absolvieren in diesem Jahr einen Marathon, Die Zeiten reichen von 2:39.34 Stunden (Toni Gröschl) bis 3:30.26 Stunden (Peter Flöß). Immer mehr verdrängt der Halbmarathon den alteingesessenen 25-km-Lauf. Auch unsere Aktiven erkennen den Trend (8 Ergebnisse beim Halbmarathon und 5 Ergebnisse beim 25-km-Lauf).

1988 führt die Abteilung erstmals die Bezirksmeisterschaften der Postsportvereine im Langstreckenlauf erfolgreich durch. Als Strecke wird der Lauf rund um den Simssee angeboten, die bei allen Teilnehmern großen Anklang findet. Mit acht ersten Plätzen, drei zweiten Plätzen und vier dritten Plätzen schneidet unsere Abteilung hervorragend ab. Die Marathonläufer starten nach 1986 wieder in Florenz und können in der Besetzung Hans Zagler - Jürgen Sommer - Karl Scheuring den vierten Platz in der Mannschaftsgesamtwertung erreichen. Toni Gröschl wird Zweiter beim Unterhaching-Marathon in neuer Rekordzeit von 2:36:33 Stunden. Insgesamt ist ein erheblicher Leistungsschub zu verzeichnen. Das gezielte Training innerhalb des wöchentlichen Lauftreffs, das unter Anleitung von Siegi Rott stattfindet, trägt Früchte.

1989 wird ein Winterlauftreff eingeführt. Er findet jeden Samstag beim Kefer statt. Zwei Vereinsmitglieder können sich für die Europameisterschaften der Postsportvereine im Crosslauf in England qualifizieren. Bei den Damen belegt Hannelore Schiller den 10. Platz, Jürgen Sommer wird 15. bei den Herren. Erstmals nimmt eine Abordnung unseres Vereins (10 Teilnehmer) am Berlin-Marathon teil. Franz Tamburin organisiert dies hervorragend. Mit über 170 Teilnehmern verzeichnet der mittlerweile traditionelle Simsseelauf ein Rekordmeldergebnis. Eine zweite "Elitetruppe" fährt zum Frühlingsmarathon nach Meran (7 Teilnehmer). Bei dieser Veranstaltung wurde die Grundlage für viele spätere (schöne) Teilnahmen in Südtirol gelegt. Toni Gröschl wird wieder Rosenheimer Stadtmeister und bei den Bezirksmeisterschaften der Postsportvereine erreichen wir fünfzehn Platzierungen zwischen Platz 1 und 6. Auch am München-Marathon nahmen sechs Post-SV-ler teil. Toni Gröschl konnte dabei seine Bestzeit auf 2:31:48 Stunden verbessern.

1990 richtet die Abteilung erneut die Bezirksmeisterschaften der Postsportvereine aus. Mit Beate Ulrich bei den Damen, Melanie Sommer bei der weiblichen Jugend und Toni Gröschl bei den Herren können gleich drei Bezirksmeistertitel errungen werden. Bei 63 Veranstaltungen sind unsere Aktiven am Start. Unser Trikot ist u.a. in Regensburg, Leipzig, Stuttgart, Berlin, Frankfurt, Meran, Carpi und New York zu sehen. Melanie Sommer erringt den Rosenheimer Stadtmeistertitel bei der weiblichen Jugend. Immer mehr kristallisiert sich heraus, dass wir langsam aber sicher mit unseren Marathonläufern an die Spitze in Bayern gelangen: Herbert Kess, Michael Eimansberger und Jürgen Garrandt werden Bayerischer Vizemeister in der Mannschaft M 40 bei den Bayerischen Marathonmeisterschaften in Regensburg. Bei den Bezirksmeisterschaften der Postsportvereine gab es dieses Jahr sechs erste Plätze (Beate Ulrich W 45, Melanie Sommer weibliche Jugend, Toni Gröschl M 30, Jürgen Sommer M 40, Franz Tamburin M 45 und Karl Scheuring M 50) sowie weitere 16 Platzierungen unter den ersten Sechs. Franz Tamburin organisiert erstmals einen "Alpenmarathon" von Rosenheim über das Gebirge nach Sachrang. Es waren über 50 km bei insgesamt 1.800 Höhenmetern zurückzulegen. Sechs Läufer unterziehen sich dieser Strapaze über den Samerberg, den Heuberg, Kranzhornalm, Spitzsteinhaus und dann bergab nach Sachrang. Der schönste Teil ist am Schluss der Biergarten vom Gasthof Baumbach in Hohenaschau.

1991 festigt die Herrenmannschaft die Spitzenstellung im Kreis Wendelstein. Toni Gröschl wird Rosenheimer Stadtmeister. Er siegt auch bei den Kreiswaldlaufmeisterschaften. Karl Scheuring belegt den 20. Platz bei den Europameisterschaften Senioren in Mira/Italien über 25 km in der Altersklasse M 50. In der Mannschaftswertung erreicht er mit der Deutschen Mannschaft den dritten Platz. Bei den Bezirks- und Kreismeisterschaften werden die üblichen guten Platzierungen eingefahren. Der Marathonausflug führt dieses Jahr nach Herxheim/Pfalz. Toni Gröschl stellt mit 2:30:02 Stunden eine neue Vereinsbestleistung auf und die Mannschaft mit ihm, Jürgen Sommer und Christian Ratzinger gewinnt den Mannschaftspokal für die schnellste Mannschaft. Dieser Herbsausflug war auch ein kulinarisches Erlebnis. Für manche bereits das zweite in diesem Jahr: Denn im Frühjahr hatten sie - mit wechselndem Erfolg - bereits beim Wien-Marathon teilgenommen.

1992 umfasst die Abteilung bereits rund 70 Mitglieder. Hans-Dieter Schotten in seinem Rückblick: "….neben dem wöchentlichen Lauftreff sorgten zusätzliche Trainingseinheiten auf der Bahn und am Berg für die notwendige Wettkampfhärte. Während die Langstreckenasse bei Badrialauf, Trainingsmarathon, Hofaulauf und Voralpenlauf ihr Stehvermögen testeten, schwangen sich die Fußkranken auf Rennrad und Mountainbike um in Form zu bleiben. Erfreulicherweise fanden wir trotz des vollen Terminkalenders noch genügend Zeit für zünftige, gesellige Treffs……" Ein früher Wintereinbruch stört den Simsseelauf empfindlich. Es gibt die üblichen - guten - Platzierungen bei den Waldlaufmeisterschaften, sowie bei den Kreis- und Oberbayerischen Seniorenmeisterschaften. Melanie Sommer wird 4. bei den Bayerischen Meisterschaften im Berglauf (Weibl. Jugend). Und bei den Bezirksmeisterschaften gibt es fast nur Siegerinnen und Sieger aus unserer Abteilung. Aufgrund unserer guten Beziehungen zu Italienischen Langstrecklern (Sante Binacchi), können wir den Trainingsplan von Olympiasieger Alberto Cova über 10.000 m abstauben. Seither weiß der Chronist, dass er nie Olympiasieger werden wird.

1993 begann mit einem Trainingslager auf Mallorca, ein Trainingslager, dass nicht nur die Kondition der Teilnehmer verbesserte, sondern auch deren weltmännisches Auftreten. International erzielte Jürgen Sommer bei den Veteranen-Europameisterschaften in Upice/Tschechien den 14. Platz im Halbmarathon der M 40. Überaus erfolgreich gestaltet sich die Teilnahme unserer Athleten bei den Bundesmeisterschaften der Postsportvereine in München: Erste Plätze für Toni Gröschl, M 30, und Jürgen Sommer, M 45. Dritte Plätze für Karl Scheuring, M 50 und Richard Hofbauer, M 55, sowie Fünfte Plätze durch Michael Eimansberger, M 40 und Hans-Dieter Schotten, M 50, jeweils im 5 000 m Lauf. Bei den Bayerischen Marathonmeisterschaften in Haibach wird Toni Gröschl Dritter in der M 30 und die Mannschaft Karl Scheuring - Hans-Dieter Schotten - Jürgen Backaus belegt den 3. Platz in der Wertung M 50. Luk Schinkinger holt sich beim Bienwaldmarathon so große Blasen an den Füßen, dass er anschließend im Zirkus hätte auftreten können.

Im Jahr 1994 spielt auch der große Ozean für uns kein Hindernis mehr: Erstmals starten vier Athleten unseres Vereins beim Boston-Marathon. Eine andere Truppe erobert Malta im Laufschritt über 42,2 km. Toni Gröschl wird Bayerischer Waldlauf-Vizemeister in der M 35. Sieben Bezirksmeistertitel und drei Vizemeister sowie der Stadtmeistertitel von Toni Gröschl und gute Spitzenplatzierungen bei den Oberbayerischen Meisterschaften runden das positive Bild ab. Oldie Richard Hofbauer startet beim Trans-Amerika-Lauf (5 000 km von Los Angeles nach New York in 64 Tagen). Leider ist nach rund 700 km am 9. Tag der Traum von der Durchquerung gestorben. Als Entschädigung besucht er dann den Magier Siegfried in Las Vegas. Beim 10. Simssee-Jubiläumslauf ist uns der Wettergott wohl gesonnen, es gibt ein Rekordteilnehmerfeld von 240 Läuferinnen und Läufern. Und bei der Siegerehrung waren hübsche Cheerleader die Attraktion!

1995 ist das Jahr, in dem die überaus guten Platzierungen unserer Aktiven bei Deutschen Meisterschaften beginnen. Bei insgesamt 83 Veranstaltungen sind wir am Start und in der Regel dabei wieder überdurchschnittlich erfolgreich. Auch ein Amerikaausflug ist wieder zu verzeichnen. Harald Mentil startet beim Mickey-Mouse-Marathon in Florida. Bei den Kreiswaldlaufmeisterschaften werden die mittlerweile obligatorischen Titel eingefahren. Bei den Bayerischen Senioren Cross-Meisterschaften werden Schorsch Gringmuth und Harald Mentil jeweils Zweite in ihrer Altersklasse, Luk Schinkinger und Jürgen Sommer freuen sich über ihre vierten Plätze. In Rheinzabern wird bei den Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften der 3. Mannschaftsplatz in der M 45 (Michael Eimansberger - Jürgen Sommer - Schorsch Gringmuth) erreicht. Eine tolle Leistung. Eine noch bessere Platzierung gelingt bei den Deutschen Meisterschaften im Marathon in Hamburg: Deutsche Vizemeister in der Mannschaft M 45 werden Schorsch Gringmuth, Michael Eimansberger und Jürgen Garrandt. Die Süddeutschen Marathonmeisterschaften in München sehen Sepp Sedlbauer und Walter Berchtold jeweils auf den Plätzen sieben in der M 40 bzw. M 45. Bei den Oberbayerischen Seniorenmeisterschaften holen sich Toni Gröschl und Sepp Robeis jeweils erste Plätze. Und auch unsere Bergläufer werden immer besser: Die Läufer Hans Zagler, Herbert Dawid, Schorsch Lagler und Karl Scheuring belegen die Plätze 6 bis 9 in der jeweiligen Altersklasse. Sepp Robeis wird Bayerischer Seniorenmeister im 5 000-m-Lauf und Sepp Baumann sichert sich den Süddeutschen Meistertitel über 100 km in der M 35 in Leipzig. Martine und Herbert Dawid starteten bei den südfranzösischen Postmeisterschaften über 20 km in Ceret/Frankreich und belegten die Plätze drei und fünf. In Konstanz finden die Deutschen Meisterschaften der Postsportvereine statt. Aufs Siegertreppchen im 5 000-m-Lauf kommen Toni Gröschl (1. M 35), Sepp Robeis (1. M 40), Harald Mentil (2. M 30), Michael Eimansberger (2. M 45), Richard Hofbauer (2. M 60), Jürgen Sommer (3. M 45) und Karl Scheuring (3. M 55). Bei den Bezirksmeisterschaften, die am Simssee ausgetragen werden, gibt es wiederum 15 Platzierungen auf Medaillenrängen. Einen famosen Sieg (der erste in einer ganzen Reihe) errang Toni Gröschl beim Wintermarathon in Bad Füssing. Auf der Baleareninsel Mallorca wird unsere Vereinsmeisterschaft im Halbmarathon im Rahmen der Internationalen Balearischen Meisterschaften ausgetragen. Das Historische Ergebnis: Damen: 1. Martine Dawid, Herren: 1. Schorsch Gringmuth, 2. Karl Scheuring, 3. Richard Hofbauer, 4. Herbert Dawid und 5. Günther Kluczny. Und natürlich feiern wir so manches Grillfest, denn die Kameradschaft gehört auch gepflegt. Es ist auch das letzte Jahr unseres Abteilungsleiters Hans-Dieter Schotten, im Frühjahr 1996 wird Jürgen Sommer sein Nachfolger. Der Hansl hat sich äußerst verdient um unsere Abteilung gemacht. Er wirkt noch viele Jahre als wertvoller Helfer, Ideengeber und Freund in der Abteilung mit.